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Langtang , Ca 2, 5 Wochen

Flug vom Tsergo Ri, knapp 5000m hoch und Flüge in Pokhara und Bandipur. Ein Reisebericht von Klaus Schwarzer, Flugschule FlyART.

Ort: Langtal Tal, nördlich von Kathmandu
Dauer: Ca 2, 5 Wochen
 
Nepal, ein Traum für alle Natursüchtigen


Nepal, ein in den letzten Jahren vergessenes Reiseland, erwacht wieder aus seinem "Dornröschenschlaf".

Ankommen

Der alte - durch Mord an der eigenen Familie - zur Macht gekommene König ist gestürzt. 15.000 Tote hat der Bürgerkrieg zwischen der alten herrschenden Clique und den Maoisten in den letzten 10 Jahren gekostet. In dieser Zeit wollte ich dieses traumhafte Land nicht besuchen, da die Menschen bei meinen vielen Besuchen vorher auf mich doch immer einen so freundlichen und friedlichen Eindruck gemacht haben. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie die Bevölkerung sich so gewandeln und den Bürgerkrieg mit getragen hat. Nachdem die Maoisten die "Wahl" klar gewonnen hatten und nun an der Macht sind, herrscht wieder "Friede", "Freude" und "Sonnenschein" ... am Himalaya, so mein Kalkül.

Also flogen Wini und ich Ende November 08 nach Kathmandu, um das Land nach den Unruhen in Augenschein zu nehmen. Wini sah zum erstenmal das Gewusel in Kathmandu, mir fielen nach so langer Abwesenheit andere Dinge an der Hauptstadt Nepals auf: Die Einwohnerzahl muß sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt haben! Enger ist es geworden, damit aber nicht sauberer, sondern lauter und hektischer. Wo früher noch Felder waren, stehen heute vier- bis sechsstöckige Häuser. Das bunte Gemisch der Bevölkerung besteht aber immer noch. Toleranz und Verständnis für andere Bevölkerungs- und Glaubensgruppen hat das Land bisher ausgezeichnet und das scheint immer noch so zu sein, so der erste Eindruck.


Der Empfang im Maya Guesthouse erwartet herzlich und blumenbehangen wie unter alten Freunden. Für Jitman, meinen alten Fliegerkumpel aus vergangen Tagen, habe ich eine leichte Flugausrüstung mit Rettung mitgebracht. Nach ca. 14 Jahren will er mit uns zum Fliegen kommen, so die email - Absprache. Viele andere Probleme machten ihm das Fliegen unmöglich.

Der erste Tag im Zentrum Kathmandus wie gewohnt, Thankas, Souvenirs, Landkarten einkaufen, Staunen über unbekannten Gebräuche und Kultur, vorsichtiges Essen, ein Herantasten an das Volk. Abends machen wir einen Trainingslauf durch die Steinwüsten Boudhas, so der Vorort in dem wir für 2 Nächte wohnen. Die Nepalesen staunen wie immer, wenn wir unsere Gewohnheiten so offen zeigen. Es ist schwierig auf den ehemaligen Feldern und jetzigen wilden Siedlungen einen Weg zu finden, der sich zum Laufen eignet. Slums sehen wir aber keine (Nepal zählt zu den 15 ärmsten Ländern der Welt).

Feuer werden unter freien Himmel zum Wärmen angezündet, was dort verbrannt wird entspricht sicher nicht deutschen Normen. Eine friedliche Stimmung herrscht hier.
Die Busfahrt

Noch im Dunkeln stehen wir am nächsten Morgen auf, um mit Sack und Pack zum Busbahnhof zu fahren. Jitman kann leider nicht mit. Er ist durch geplante Immobilientransaktionen gehindert, dafür übernimmt Kami die Führung. Drei Träger stossen am Bahnhof zur Gruppe, sodass wir jetzt zu Fünft nach Langtang im Bus sitzen. 120 km und 10 Stunden Fahrtzeit! so die von mir nicht so ernst genommene Drohung am Vortag. Sie bewahrtheitet sich aber!

Alleine die Busfahrt ist eine Geschichte wert. Der Bus, ca. 30 sitzig, fährt in Kathmandu nach unseren Begriffen voll los. Nach 500 m. steigen mindestens 10 weitere Nepali ein. An der nächsten Kreuzung erneuter Halt, die ersten Fahrgäste steigen zum Gepäck aufs Dach. So wird mit jedem weiteren Stop die Anzahl der Mitreisenden immer grösser, bis ich auf eine grob geschätze Fahrgastzahl von 60 bis 70 komme. Reissäcke und andere schwere Güter nicht mitberechnet.

Im Bus ...
Überladen ist also kein Ausdruck für den Zustand des sichtlich alten Buses. Die Straße am Anfang noch geteert aber sehr schmal und mit einigen guten Schlaglöchern versehen, wandelt sich dann auch zur Piste, die mit einem Pkw schon fast nicht mehr zu befahren ist. Erdrutsche und Bäche überwindet der Bus schaukelnd im langsamen Schritttempo. Entlang des Trisuli Flusses, später dem Bhote Koshi geht es nach Nordosten. In Betrawati schauen wir uns die Gegend genau an, denn hier wollen wir später einmal landen. Wir umfahren das Gosaikund, durchfahren Dunche. Der schmale Weg führt immer oben ca. 500m über dem Tal an großen Bergrücken entlang. Unscheinbare Dörfer liegen verstreut am Hang.

Im Bus selber hörst und riechst du alle "Wohlgenüsse" Asiens. Wini zieht sich seine Laufsachen an und läuft, statt für für weitere drei Stunden Fahrt im Bus zu bleiben. Eine Sherpafrau setzt sich neben mich und bietet mir alle mitgebrachten Köstlichkeiten an, wie Mandarinen und Nuß/Korngeröstetes. Schmeckt gut, doch leider spricht sie nur tibetisch und Nepali. In Syraphru Besi, ca. 20 km vor der tibetischen Grenze, verlassen wir die Hübsche und den Bus. Wini ist schon da!

Nach einer kurzen Besichtigungstour potentieller Landeplätze, einem guten Abendessen und einer stillen Nacht im örtlichen Guesthouse verlassen wir am nächsten Morgen der Ort mit gemischten Gefühle: Hier sollen wir landen!? Ein enges Tal im Himalaya verspricht immer viel Wind, neue Stromleitungen zerteilen alte Landeplätze! Der Preis des Fortschritts... wohin?

Der Langtang Trek

Der erste Aufstieg führt uns zu Fuß von 1460 m nach Briddhim, 2200 m. Die ersten sportlichen Schweisstropfen rinnen. Wir besuchen das Dorf von Freunden und werden superherzlich bewirtet. Der erste Eindruck: friedliches problemloses Landleben. Wir sitzen in einem typischen Sherpa-Tibet Haus, gebaut aus Natursteinen und Holz, unten ein offener Stall, darüber das "WohnEssSchlafKüchenVorratszimmer".

Unser Wirtin kocht einen tibetischen Buttertee für uns, wir kaufen ihr Handgewobenes und eine Kette ab. Die in Tibet Geborene freut sich so über dieses kleine Geschäft, das wir sie zufrieden und glücklich zurücklassen.

Wir wandern mit leichtem Gepäck und den Trägern im Gefolge weiter aufwärts. Blonde Schwedinnen und ein südamerikanischen Holländer kommen uns entgegen. Wir gehen auf den alten Wegen, die seit Jahrhunderten die Dörfer der Langtang Sherpas, ehemalige Tibeter, die schon vor langer Zeit ins warme Nachbarland eingewandert oder neuerdings geflohen sind, verbinden. Treppen aus großen Steinstufen überwinden steile Passagen, dann geht es wieder flacher am Hang entlang, durch kleine Kiefernwälder, tolle Aussichten geniessen wir auf diesem Höhenweg Richtung Langtang.


Oft umrunden wir kleine Stupas oder lange Steinmauern aus tibetisch beschrifteten Steinen. Ein ganz harmonischer Tag endet dann kurz vor Sonnenuntergang in Sherpa Goun, einem 10 Häuser Weiler an der riesigen Bergflanke, die wir entlangwandern. Ein kleines Gasthaus läd uns zum Bleiben ein. Der Nachbar erntet noch Weizen auf ca. 2600 m Höhe. Zwischen zwei Stöcke nimmt er eine Anzahl von Weizenhalme, reißt die eingeklemmten Fruchtstände von den Halmen ab und befördert diese dann in einen landestypischen Korb. Dies Art der Ernte sah ich vorher noch nicht.

Eine junge Sherpafrau bereitet uns ein leckeres Abendsessen und kurz danach liegen wir auch schon in unseren warmen Schlafsäcken.

Nach einem kurzem Frühstück in der morgendlichen Kühle beginnt der nächste Wandertag. Unser Höhenweg windet sich ins Tal hinunter und wir folgen jetzt dem Bachlauf aufwärts. Große Bäume, Rhododendren meist, säumen den Weg, einige Trekkinggruppen überholen wir oder kommen uns entgegen. Franzosen, Israeli, Belgier, ein buntes Völkergemisch, doch es sind keine Deutschen darunter. Wir Deutsche sind doch viel zu vorsichtig für solch ein tolles Abenteuer.

das Arbeits- und Nutztier der Tibeter, geht nicht unter 3000 m. hinab. Er bleibt unter allen Umständen in der Höhe.

Vorsichtig spitzen die ersten hohen Schneeberge des Himalaya Hauptkammes durch das Blätterdach. Immer wieder ein phantastischer Anblick. Wir laufen unterhalb der Gebirgskette des riesigen Langtang Lirung entlang. Neben uns türmen sich die Steine, Felsen bis auf 7200 m auf. Ein gewaltiges Gefühl des Kleinseins erzeugt dieser Berg in uns. Durch etliche Weiler wandern wir gelassen bis in den Hauptort des Tales, Langtang.

Wir sind jetzt über 3300 m. hoch. Die Baumgrenze haben wir längst überschritten, jetzt finden wir Pferde als Tragetiere und die typischen stolzen Yaks als Trage- und Nutztiere. Wir besichtigen eine Gompa, ein lokales Kloster, finden dort aber nur geschäftstüchtige Frauen. Sie sitzen vor einem Haus im Yak Dung und spinnen. Die alten Bauernhäuser in tibetischen/sherpa Stil bestehen aus Natursteinen und Holz, das im Verlauf der Zeit stark gedunkelt ist. Die Dächer sind mit Holzschindeln gedeckt und gegen Sturm mit Steinen beschwert, wie bei uns uralte Berghütten. Ein runder Anblick, keine Schornsteine oder Antennen verunzieren die alten gewachsene Ensemble. Rundherum blicken jetzt nur noch weisse Berge auf uns herab. Nach der langen Wanderung fallen wir abends früh in tiefen und erholsamen Schlaf.

Der nächste Wandertag ist nur kurz. Durch das Tal schreiten wir weiter aufwärts nach Kyangij. Auf 3700 m liegt dieser schöne Ort in dem jetzt breiten Tal. Sonnenschein den ganzen Tag, wir verbringen den Nachmittag mit Laufen (Wini) und ich mit einer Bergtour in ein Nebental. Zur kurzen Akklimatisation schaue ich mir die Gletscher und verschwundenen Glertscher an. Im Ort selber findet sich ein kleines Kloster Kyanjin Gompa ohne Mönche, die faulen Socken sitzen lieber bequem im warmen Kathmandu. Eine Käserei verarbeitet die Yak-, besser den Susumi Milch zu einem schmackhaften Gebirgskäse. Wir holen uns ein gutes Stück davon. Den Abend verbringen wir in einem kleinen privaten Gasthaus, betrieben von einem Einheimischen, der auch als Bergührer arbeitet samt Frau. Ein nettes kanadisches Pärchen teilt sich mit uns die Lodge.

Aufstieg zum Tsergo Ri

Mitten im Dunkeln starten wir am nächsten Morgen zu fünft den Anstieg zum Tsergo Ri, einem "Grasbuckel" mit immerhin 4984 m. Kami, unser Guide, 2 Träger mit unseren Gleitschirmen, Wini und ich stolpern zunächst über Stock und Stein und holen uns nasse Füsse in einem vereisten Bach. Das Licht unserer Stirnlampen erhellt den schmalen Weg nicht sonderlich, erst kurz vor Sonnenaufgang ist die Orientierung wieder einfach. Die Sonne erhellt zunächst die weissen Bergspitzen rosa, dann tauchen wir das warme Sonnenlicht. Die Daunenjacke landet im Rucksack und wir schnaufen über die 4.000 er Grenze. Der Blick wird immer toller, je höher wir kommen. Bis weit nach Tibet hinein können wir schauen, Berge reihen sich an Berge, unfassbar. Die letzten 200 Höhenmeter fallen schwer, die Luft wird dünn. Wir haben auf 5000 m nur noch 53 % den gewohnten Sauerstoffgehalts. Nach knapp drei Stunden erreichen wir den Gipfel des knapp 5000 m. hohen Tsergo Ri. Wie hier üblich ist der Gipfel mit Fahnen voll gespickt, ein frohes, buntes Flattern in der Höhe.


Der Flug vom Tsergo Ri

Windfahnen also braucht es hier oben also nicht. Wir nutzen eine frühe, noch nicht thermische Stunde um zu fotografieren, uns auszuruhen, die gute heimische Schoki zu mampfen. Derweilen kommt eine Gruppe Franzosen hier oben an, ohne Schirme. Sie schauen interessiert unseren Startvorbereitungen zu. Der Wind ist zum Teil als Bergwind aber auch schon als thermischer Talwind zu spüren. Ich nutze den flachen Startbereich, der vom Bergwind gut angeströmt ist zum Starten. Nach ca. 100 Flugmetern biege ich rechts über eine steile Kante ab in die bereits schwachen Aufwinde. So gleite ich weit mehr als 1000 m über Grund durch eine phantastische Kulisse von vielen 5000er, 6000er und 7000er. Gletscher wechseln sich mit riesigen Sandreisn und felsigen und verschneite, steilsten Bergen ab. Vor lauter Schauen vergesse ich das Fotografieren. So fliege ich wie im Traum über Kyangij, über weite Almen das Tal auswärts, das wir vorher zu Fuß erstiegen haben. Nach ca. 10 km ist der Flug abrupt zu Ende. Ich stehe kurz vor Langtang wieder auf dem Boden. Aus der Traum.


Während des Fluge habe ich meinen Freund in der Luft gesucht, doch jetzt am Boden stehendend sehe ich ihn starten. Der Wind drehte oben in der Wechselphase zwischen Berg- und Talwind, sodass Wini die thermische Seite zum Start nutzte. Derweil sammeln sich einige Sherpas um mich herum. deren Englisch ist nicht so schlecht, so dass ich ihnen etwas zum Gleitschirmfliegen erklären kann. Besonders sind sie über die Kraft der dünnen Leinen und der Haltbarkeit des dünnen Stoffes erstaunt. Wini fliegt am Hang entlang und fotografiert. Damit kann er der optimalien Linie schlecht folgen. Doch die Bilder sind es wert, einige Schritte zu laufen. Er bewegt sich dann in meine Richtung und landet etwas kürzer. Wir treffen uns dann bei einem guten Kartoffelgericht im Gasthaus zu Langtang.

Der Flug in Kalikastan

Nach dem tollen Flug am Tsergo Ri verbringen wir den Nachmittag mit Ausruhen. Nach einem langen und anstrengenden Abstieg entlang des Langtang Kosi erreichen wir am Abend des folgenden Tages den Ausgangspunkt des Trekks: Syrabru Bensi. Als wir uns den Landeplatz hier anschauen, sind wir froh, nicht geflogen zu sein. Eine vermutete Stromleitung verläuft wirklich quer über den Terassen-Landeplatz. Lieber 1700 m absteigen, als eine schwer erkennbare Gefahr zu riskierern, so das richtige Kaklül.

Der localbus führt uns einige Kilometer zurück. Wini steigt in Laufklamotten aus, ich steige ca 10km später aus und wir laufen mit getrennten Geschwindigkeiten unserem heutigen Ziel entgegen: Kalikastan liegt oben am Berg und soll über einen Startplatz verfügen. In einem Nepali Hotel finden wir Quartier. Jitman stöß am Abend zu uns. Große Wiedersehensfreude, da er meinen mitgebrachten Schirm auch schon in Pokhara probegeflogen ist, bzw. er sich sicher sein wollt, noch selber nach so langer fliegerischer Abstinenz fliegen zu können.

Am nächsten Morgen kocht unser Sirdar Kami uns ein gutes Frühstück. So gestärkt laufen wir durch die abgeernteten Felder zu einem schönen und gut angeströmten Startplatz. Jitman will zeigen, was er noch kann und macht sich als Erster fertig. Ca. 50 Nepali sind von seinem guten Start begeistert und klatschen ihm lange hinterher. Wini und ich folge ihm zu einem ganz anderen tollen Flugerlebnis: Am Hang siedeln etliche Schulen. Die Kinder haben gerade frei oder Pause. Alle schreien sie und winken uns zu. Der Hang lebt! Ein tolles Erlebnis, wenn man in der Luft so gefeiert wird. Dies spiegelt noch ein bischen die Stimmung bei meinen ersten Flügen in Nepal aber auch in den Alpen wieder. Aber das ist schon 20 Jahre her.

Ich fliege dicht am Hang über etliche Menschengruppen hinweg, sie winken und freuen sich, so ein buntes Ding nahe vor sich in der Luft zu sehen. Ca. 20 Minuten lassen wir uns in der Luft feiern, dann müssen wir an die Landung denken. Ein breites Tal mit Reisanbau in flachen Terassen ist unser Landefeld. Betrawali, so der Name des nahen Ortes, hat seinen Schülern auch freigegeben. Die Bevölkerung steht auf einer Strassenbrücke und schaut unserern Landemanövern zu. Nach der Landung sind wir schnell umringt von wissbegierigen Nepali. Zwei Lehrer machen auf sich und ihre Schule aufmerksam. Girlanden schmücken uns Flieger wieder und ein Schulbesuch ist schnell vereinart. Wir nehmen dort alle guten Wünsche und bunte Blütenblätter von allen Schülern sowie erneut Blumengirlanden entgegen. Eine Spende ist uns das dann schon wert. Auch wollen sie Schulpatenschaft für 500 Rupien (5 €) an den Mann und nach Europa bringen. (Info siehe unten)

Wir haben die Zeit, nein unseren Zeitplan überholt und haben jetzt noch 2 Tage frei. Die nutzen wir, um zusammen mit Jitman und seinem Fahrer Pokhara und Bandipur fliegerisch zu besichtigen. Auf einer für Traktoren gut geeigneten Abkürzung sparen wir etliche Stunden Fahrtzeit nach Bandipur ein. Wir bewegen uns den Trisuli abwärts auf einer zukünftigen Verbindung von Tibet nach Indien. Der Ausbau soll von Chinesen finanziert werden. Dann ist es ein Spass, auf der guten Schnellstrasse nach Pokhara weiter zu düsen. Nach Bandipur führt eine geteerte schmale Strasse hinauf. Wir sehen noch den letzten Gleitschirm in der Luft, doch der frühe Sonnenuntergang verbietet einen Flug noch heute. Das kleine alte Städtchen hat eine Fußgängerzone mit netten Lokalen. Wir suchen eine Unterkunft. Alles ausgebucht so scheint es zunächst, doch ganz am Ortsende finden wir dann doch noch eine alte Herberge. Das ca. 300 Jahre alte Haus ist schwach renoviert. Die Türstücke sind so niedrig, das wir fast einen Dachschaden davontragen. Im obersten Stock essen wir das berühmte Dal Bhat, Reis mit Linsensosse, Pikle und bestens gewürztes Gemüse der Saison. Auch das Frühstück ist eine Sensation. Auf meinen vielen Fahrten in Nepal habe ich dieses leckere "Müsli" aus Flavor, Nüssen, Gewürzen in Butter angebraten noch nicht bekommen. Eine geschmackliche Sensation am frühen Morgen!
Pokhara

Wie vermutet, trägt am nächsten Morgen der Westhang nicht. Also fahren wirweiter nach Pokhara, steigen dort in ein lokales Taxi um und lassen uns zum Startplatz Sarangkot hinauf chauffieren. Jetzt finden sich hier drei Startplätze, aufgeteil nach Schulen und Tandems. Wir laufen eine halbe Stunde zu unserem alten Startplatz auf 1600 m., den wir vor Jahren als Abschlußflug beim Annapurna Trekking genutzt hatten. Drei Topgelandete Piloten treffen wir hier an. Da es also bereits thermisch ist, wie es auch an den vielen Piloten in der Luft zu sehen ist, bereiten wir gleich unseren Start vor. Wini als Vorflieger für Jitman und ich als Fotograf und Startleiter für Jitman als letzter. So schwingen wir uns in die Luft und wie gut es heute geht! Wir sind schnell unter der Basis. Dabei können wir uns an Adlern, die von unten immer wieder aufsteigen, orientieren. Im thermischen Drehen sind sie nicht mal viel besser wie wir Schirmflieger. Bis auf 5 m komme ich so den Gefiederten nahe. Sensationelle Momente in der Luft. Für Jitman, dem das ganze thermische Fliegen bis dahin unbekannt ist, stellt diese Fliegerei ein Traum dar. Früher war er es gewohnt, vom Startplatz direkt zum Landepunkt zu fliegen, jetzt hat er neue Freiheiten gewonnen. Dementsprechend aufgekratzt ist er auch nach der Landung am Ufer des Pewa Lake.

Beim abendlichen Bummel durch die Shops von Pokhara fällt mir eine Fliegerkarte von Annapurna auf. Gekauft!! und angeschaut. Wirklich finden sich hier viele vorbildiche Informationen über Streckenflüge und metereologische Details. Es hat sich so weitab von Zentrum der Fliegerwelt eine erstaunliche Szene entwickelt mit Acropiloten, Sicherheitstraining, Schulung und einer guten Infrastruktur.
Probleme Nepals

Der nächste Tag beginnt mit einer Überraschung. Unser Auto samt Fahrer und Schimen sind unbekannt verzogen. Zunächst... Wir gehen frühstücken in einer German Bakery und dann noch zum Friseur und Masseur in einer Person. Jitman rotiert. Wo ist der Fahrer? Wo sind unsere Schirme? Schliesslich wollen wir später wieder nach Sarangkot zum Fliegen. Irgendwann kommt er mit unserern Schirmen. "Wo kommst du denn her?" "From the jail", aus dem Knast. Der Fahrer hatte am Vorabend mit Kollegen zuviel gesoffen und sich im Auto von der Polizei erwischen lassen. 3000 Rupien hatte er dabei, die sind jetzt weg, entweder in der Kneipe oder bei der Polizei, das wird man nicht mehr herausfinden. Mit 2000 Rupien Strafe löst Jitman ihn aus dem Knast aus! Während dies alles für uns im Hintergrund abläuft, machen wir einen weiteren Thermikflug über Pohkara.

Wir starten heute faul vom Tandemstartplatz und sehen dabei den guten Standard der nepalesischen Piloten! Wieder fliegen wir mit den Adlern um die Wette bis zur Basis hinauf. Aus der Luft heraus erkenne ich Damphus, einem Startgelände vergangener Tage. Die richtig hohen Berge der Region, der Annapurna, Manaslu und Macchpucchiarre bleiben leider in Wolken verborgen. Nach einer Stunde langt das hier das Fliegen, zumal wir nochmals nach Bandipur schauen möchten.
Bandipur und Ende!

Um drei Uhr stehen wir am Startplatz in Bandipur. Ein kurzer Aufstieg auf der Ostseite der Ridge brachte uns schnell hierhin. Der Wind ist ideal zum Rückwärtsstarten, gleichmässig mit 10 - 15 km/h. Jitman denkt, das wäre für ihn schon zu viel. Etwas skeptisch baut er seine Ausrüstung auf. Doch nach meiner Versicherung, das ideale Bedingungen herrschen, vertraut es sich den tollen Bedingungen an. Er macht den längsten Flug seines Lebens. Wini und ich überhöhen die langezogen Kante um einiges. Der nachmitttägliche Thermik sind schon alle spitzen Zähne gezogen, so geht es leicht und bequem nach oben. Jitman dreht immer wieder vorsichtige Kreise in der Thermik und freut sich wie ein Kind über diese neue Art zu fliegen.

Copywright Klaus Schwarzer, Dez. 2008

Schülerpatenschaft Betrawati Modern Trinity & englisch boarding School, Betrawati, Resuwa email: Rasuwa_scout@yahoo.com Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Du musst JavaScript aktivieren, damit Du sie sehen kannst. Bitte melde dich dort per Email auf Englisch. Danke.

Karte Annapurna Paragliding zu beziehen über FlyART

zum Schluß:
Dank an Wini für kameradschaftliche Begleitung und tolle Bilder!!

Zur Seite mit den Reiseangeboten

Unterkunft: Lodges
Anfahrt: Flug nach Katmandu, Busfahrt, wie beaschrieben oder längerer Anmarsch (ca 5 Tage) zu Fuß von Kathmandu aus.

Sponsor: Flugschule FlyART, Holzkirchen
www.flyart.de
Paragliding Reise Bericht Asien Nepal ,Langtang,Flug in Bandipur, zwischen Pokhara und Kathmandu
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[FlyART]
Flug in Bandipur, zwischen Pokhara und Kathmandu

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