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07.02.2008
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Modernste und vielseitigste Gurtzeugtestanlage für Gleitschirmsysteme in Europa
Bereits zu Jahresbeginn ging die modernste und vielseitigste Gurtzeugtestanlage Europas in der Prüfstelle der Academy in Betrieb.
Die Anlage ist ein wahres all-in-one Testwunder. Auf dieser Anlage können nicht nur Gurtzeuge belastet, sondern auch Protektoren getestet werden.
Die von Jürgen Uthoff, seines Zeichens Academy-Mitglied und Anlagenbauer aus Radevormwald, entworfene und gebaute Anlage, erfüllt alle notwendigen Testvoraussetzungen nach deutscher LTF und europäischer EN-Norm. Die Anlage wurde fast vollständig aus Aluminium gefertigt. Das Baukastenprinzip erlaubt es die Anlage innerhalb kürzester Zeit umzubauen um evtl. geänderte Versuchs-anordnungen durchzuführen
Für die Belastungstest von Gurtzeugen ist die Anlage mit einem 500mm Hydraulikzylinder ausgerüstet, der in der Lage ist, eine Zugkraft von 25.000 N zur Verfügung zu stellen.
Die digitale Aufzeichnung erfolgt über einen ME-Kraftaufnehmer der in der Lage ist bis 50 kN Belastung standzuhalten. Das angeschlossene GSM Programm zeichnet alle Werte auf, die mittels einer eigenen Software schließlich in die einzelnen Lasttestprotokolle münden.
Es lassen sich mit dem EN-Dummy nicht nur die Standardzugtest an Haupt- und Rettungsaufhängung bewerkstelligen. Auch 45 schräge Belastungen über nur eine einseitige Aufhängung oder Überkopflagen sind kein Problem. Ebenso ist es leicht möglich die Rausfallsicherung mit offenen Beingurten und die Beingurte an sich, auf Lastbeständigkeit zu prüfen.
Der Dummy entspricht der EN-1651 und wurde vom LBA auch für die Tests nach LTF ausdrücklich bestätigt.
Mit wenigen Handgriffen kann die Belastungsmessanlage in eine Protektormessanlage umgebaut werden. Dazu kann der Dummy in einen Schlitten eingearbeitet werden. Dieser Schlitten wird auf Teflongleitschienen geführt, die ein Höchstmaß an Führungssicherheit und geringstmöglichem Reibungswiderstand gewährleisten.
Dabei ist der Beschleunigungssensor direkt am Dummy befestigt um die effektiven Kräfte aufzuzeichnen. Eine Meßaufnahmefrequenz von 500 Hz ermöglicht eine präzise Auswertung der Versuche.
Die Frequenz kann bei Bedarf, oder auf Kundenwunsch, bis auf 2000 Hz erhöht werden.
Die ersten Hersteller haben diese Präzision bereist dankbar ausprobiert. So könnte nunmehr wirklich exakt bestimmt werden warum der Protektor die rechnerische Kraftreduzierung nicht vollständig erreicht hat. So haben die Prüfergebnisse der Academyanlage auch einen Nutzen wenn der Test wider erwartend einmal nicht bestanden werden sollte.
Um Airbag-Gurtzeuge zu testen, verfügt die Anlage über ein Luftdrucksystem welches in der Lage ist eine Anströmung von 4-6m/s zu simulieren wie diese im Langsamflug und beim Start auftritt.
Um den deutschen Anforderungen in allen Punkten zu genügen, kann die Anlage auch mit dem original LTF-Dummy versehen werden.
Dieser entspricht in den Abmaßen und im Gewicht im vollem Umfang den Forderungen der LTF 35/03. Hierbei soll das vollkommen angewinkelte Becken eines Piloten simuliert werden.
Der Rückenbereich ist bei diesem Dummy ausgespart.
Mit dieser all-in-one Testanlage, die zudem noch durch die Werkstatt eines luftfahrttechnischen Betriebs LBA-LTF II A 257 und der Fachkenntnis eines Fall-schirmtechnikers ergänzt wird, kann umfassend getestet, ausprobiert und geprüft werden.
Im nächsten Schritt wird nunmehr eine Kalibrierung mit den bestehenden Anlagen des DHV und der Protektortestanlage von SupAir vorgenommen. Wobei in diesem Fall die Latte durch die neue Anlage was Mess-Frequenz und Reibungswiderstand angeht sehr hoch gelegt wird und für ältere Anlagen fast nicht zu schaffen sein dürfte.
http://www.schlechtfliegermag.com/bin/news.html?id=714
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