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Rundreise durch die Alpen , 7 Tage (8. - 15. September 2006)

Eine Woche mit dem Bus unterwegs dem schönen Wetter entgegen.

Ort: Fiesch - Davos - Scuol - Schluderns - Val Gardena - Dolomiten - Gardasee - Fiesch
Dauer: 7 Tage (8. - 15. September 2006)
 
Flugferien von Baschi, Geigi, Benu, Ädu, Simu und Raphi

Inventar:
2 Fahrzeuge, 4 Zelte, 2 Deltas, 1 Biplace, 9 Gleitschirme

1. Tag (Samstag)
Am Samstagmorgen beluden wir unsere zwei Vehikel und fuhren mit der Gondel von Fiesch hoch zum Startplatz. Baschi und Raoul ermöglichten zwei netten Fräuleins einen Biplace-Flug. Die restlichen vier hatten freien Flug und zogen Richtung Westen los. Das provisorische Ziel war das Restaurant Baschi im Goms.

Kurz nach der Landung im Goms stiessen die beiden Biplace-Piloten zum Rest der Gruppe. Bei einem erfrischenden Bier warteten wir auf den sechsten Piloten. Er hatte sich ein neues schnelles Gurtzeug gekauft.

Mit dem Feldstecher suchten wir sorgenvoll den Himmel ab und versuchten ihn auf seinem Handy zu erreichen. Keine Spur. Simu meldete Turbulenzen am Grimsel und es setzte im Goms ein leichter Nordwind ein.

Endlich meldete er sich am Telefon und gab seinen Standort durch. Er war schon auf der anderen Seite des Furkapasses in Realp, was niemand erwartet hätte.

Rasch betätigten wir unsere grossen Essenseinkäufe und machten uns auf den Weg Richtung Osten. Auf der Fahrt hielten wir immer wieder Ausschau nach einem möglichen Berg, wo wir einen Abendflug hätten machen können. Die meisten Bahnen waren bedauerlicherweise um diese Zeit nicht mehr in Betrieb.

Wir richteten unser erstes Lager für die Nacht kurz vor Davos ein.

2. Tag (Sonntag)
Am Sonntag stand vor der Weiterfahrt über den Flüelapass Richtung Osten ein Morgenflug in Davos auf dem Programm. Als wir jedoch die Preise für die Bergbahn erfuhren, entschieden wir uns direkt für den Flüelapass. Nach einer aufputschenden Kaffeepause auf der Passhöhe (dem dampfend heissgelaufenen Bus gönnten wir auch eine kleine Verschnaufpause) ging es weiter nach Scuol.

In Scuol ging es hinauf nach Motta Naluns. Alle waren fürs Streckenfliegen motiviert. Als wir jedoch im Hintergrund sahen, wie ein Gleitschirm mächtige Probleme hatte und deswegen den Notschirm zog, stellte unsere nachdenkliche Stimmung das Streckenfliegen in den Hintergrund.
Wir begnügten uns mit Toplandings und blieben in der Umgebung. Bis auf Simu waren wir am späten Nachmittag alle vereint am Landeplatz. Als wir versuchten auf seine zwei Handys anzurufen, merkten wir, dass er beide im Bus vergessen hatte. Irgendwo am Strassenrand wird er wohl warten. Unsere Fahrtrichtung kennt er.

Kurz darauf läutete Simus Handy. Er war dran. Dies war die einzige Nummer, die er vermutlich kannte. Der Landeort hiess Schluderns. Nach einer kurzen Nachfrage bei der Serviertochter, teilte er uns mit, dass er In Italien gelandet war.

Auf der Weiterfahrt hielten wir am Reschen-See kurz für ein erfrischendes Bad an (auch der Hygiene zuliebe). In Schluderns stieg Simu zu uns und es ging weiter auf die Suche nach einer Pizzeria. Gefunden, gegessen und bezahlt übernachteten wir in Val Gardena.

3. Tag (Montag)
Nach einem ergiebigen Frühstück fuhren wir hoch auf die Seceda. Vorher wurden jedoch das WC im Parkhaus noch beschlagnahmt. Zwei deutsche Touristen älteren Semesters waren deshalb verärgert. Junge Herren am Zähneputzen und das intensiv vor sich hin stinkende WC waren kein Scherz.
Oben am Berg angekommen, lag vor uns ein prächtiges Panorama. Für Raoul gab es grosse Wiesen zum Soaren, Benu hat seinen alt bekannten Jura entdeckt und für den Rest gibt es mächtige Felsen zum Hinaufsoaren.

Am Startplatz war uns noch nicht ganz klar, wo wir die richtige Thermik auffänden. Baschi und Raoul starteten zuerst und versuchten auf den Wiesen zu soaren. Erfolglos. Schlussendlich kamen ein paar einheimische Piloten, welche uns das Ganze vormachten.

So ging es nicht lange, bis wir alle in der Luft waren.
Baschi und Raoul flogen Richtung Sellapass, Benu versuchte es an seinem Jura, Ädu folgte solidarisch Benu und Simu und Raphi liessen sich ziellos umher treiben.

Nachdem wir Baschi und Raoul kurz vor dem Sellapass aufgeladen hatten, fuhren wir weiter nach Campitello di Fassa auf einen Campingplatz.

Fachmännisch hatten wir rasch die Zelte aufgestellt und bereiteten uns für den Abendflug auf dem Sellapass vor.

Nach einer Stunde Abendsoaring liessen wir zufrieden den Abend mit Gesang und Gitarre ausklingen, wobei wir versuchten die harmonische Atmosphäre des Campingplatzes nicht allzu sehr zu zerstören.

Benu versuchte erfolgreich einen Biplace-Flyer von Holländisch auf Deutsch zu übersetzen.

4. Tag (Dienstag)
Das Wetter versprach einen weiteren wunderschönen Flugtag. Auf dem Programm standen ein Morgen-, ein Thermik und für die Abrundung des Tages ein Sonnenuntergangsflug. Aufgrund der Folgen des Vorabends fing das vorgesehene Programm direkt mit dem Thermikflug an.

Baschi und Raoul packten ihre Deltas und der Rest ihre Gleitschirme. Oben angekommen, herrschte bereits reges Treiben in der Luft und am Boden. Noch etwas unsicher, beobachteten wir das Treiben vorerst: Jeder Windsack zeigte in eine andere Richtung. Ab und zu entstand ein Dust Devil, aber die Gleitschirme starteten munter weiter. Bei den Deltas warteten alle, bis einer endlich den Anfang wagte.
Simu startete als erster und verschwand hinter der ersten Kuppe. Nachdem alle Deltas gestartet waren, machten wir uns mit den Gleitschirmen ebenfalls startklar.

Am Landeplatz angekommen, fanden wir einen enttäuschten Raoul vor. Nicht einmal ein Bier munterte ihn auf. Sein Flug mit dem Delta dauerte klägliche 15 Minuten. Baschi hingegen flog sogar über die Marmolada. Der verschwundene Simu tauchte wieder am Landeplatz auf. Auch er war über die Marmolada geflogen.

Kurz vor Sonnenuntergang gingen die einen noch einmal mit der Bahn hinauf und genossen einen gemütlichen Abendflug. Raoul machte mit Ädu einen Biplace, wobei sie sich von einem inspirierenden Walliser Alpenkraut übermannen liessen. Die Welt war für alle wieder in Ordnung.

Die restlichen widmeten sich dem Einkauf und sorgten dafür, dass der VW Bus erneut Sprit im Tank hat.

5. Tag (Mittwoch)
Dieser Tag gestaltete sich nicht viel anders als die vorherigen. Er bestand jedoch nur aus einem Thermikflug, weil wir am Abend an den Gardasee gehen wollten. Bei diesem Flug wurde Raoul vollends belohnt. Diesmal flog er über die Marmolada, während Baschi 45 Minuten lang um denselben Baum kreiste. Ädu genoss die Marmolada ebenfalls von oben. Beide konnten sich vor Freude nach der Landung kaum halten.

Am späten Nachmittag zog es uns Richtung Gardasee. Kurz vor der Dämmerung kamen wir am Campingplatz in Malcesine an. Zum Nachtessen gab es Fleisch vom Grill, Pasta und ein leckeres Ratatouille.

6. Tag (Donnerstag)
Das Wetter hatte zu unserer Missgunst umgeschlagen. Die prognostizierte Front über Europa hatte den Gardasee erreicht. Der Himmel war bedeckt und es hatte starken Talwind.

Den ganzen Tag irrten wir planlos in der Gegend umher und warfen immer wieder einen hoffnungsvollen Blick auf den Monte Baldo. Schlussendlich vertrieben wir uns den fluglosen Tag mit einer auf Nationen zugeschnittenen von Raoul kommentierten Minigolfpartie, schauten bei der Bikevermietung vorbei, tranken Kaffe und suchten nach einem geeigneten Segelboot. Kein Alternativprogramm vermochte uns jedoch zu überzeugen und so kehrten wir frustriert zum Campingplatz zurück und schlugen uns die restliche Zeit mit Baden, Schirmaufziehen, Fussball- und Frisbeespielen auf dem Landeplatz zu Tode.

Aus heiterem Himmel tauchte zu unserem Erstaunen ein Gleitschirmflieger auf und landete nach einem eindrucksvollen Akrobatik-Programm bei uns. Es war ein hängen gebliebener Akropilot vom Weltcup, der kurz zuvor in Malcesine statt gefunden hatte.

Er gesellte sich zu uns und wir liessen den letzten Ferienabend richtig ausklingen.

Nach einem Aperitif auf dem Zeltplatz assen wir auswärts italienisch. Gar nicht italienisch war das rasche Tempo, mit dem der Tisch gedeckt und die Menüs gekocht wurden. Anschliessend suchten wir zum ersten Mal in den Ferien eine Bar auf.

7. Tag (Freitag)
Der Freitag begrüsste uns mit einem sintflutartigen Regen. Uns blieb nichts anders übrig, als unsere sieben Sachen so rasch wie möglich zu packen und die Heimreise anzutreten.

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