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Madeira - Eine Insel im Januar

Zuviele Gummihälse, überfüllt, nichts Neues, ständig Fluggebiete, die (aus unterschiedlichen Gründen) geschlossen werden, das war Tenerife 2003.

 
Es wurde Zeit, das Gebiet zu wechseln.
Madeira liegt im nordatlantischen Ozean, ca. 500 km von der afrikanischen Küste und ca. 1.5 Flugstunden von Lissabon entfernt. Die geographische Lage inmitten des Atlantiks verleiht Madeira ein sehr gemäßigtes Klima, sozusagen einen andauernden Frühling.
Die Luft Madeiras gilt seit langem als gesundheitsfördernd mit einer durchschnittlichen Temperatur im Sommer von 23 C, im Winter 19 C.

Dienstag, 27. Januar (Anreisetag)

Anflug Funchal. Blick auf die Nordküste lässt schon eine Vorahnung auf Klippensoaring zu.

Sandra steht mit dem Van am Flughafen und bringt uns nach Arco da Calheta.
Zum Abschluss des Tages gab's noch Abendsoaring direkt vor der Haustür...
...und Landung am Beach. Der Tag war gerettet.


Mittwoch, 28. Januar

Unsere Unterkunft für eine Woche. Der Startplatz 100 m entfernt, auf einer 430 m hohen Klippe. Thermik setzt vor Mittag ein, toplanden kinderleicht.
Eines lernten wir schon früh: Das Wetter kann hier innerhalb Minuten ändern.
Eine einzelne Wolke vor dem Starplatz, für sich selber am Regnen. Eine halbe Stunde später tut sie dies über dem Startplatz...

Arco da Calheta, ca. 1000 M.ü.M. an der Basis, viel höher ohne Wolkenflug ging es nicht hinauf.

Toplanding. Gurtzeug weg, kurze Hose montieren, 50 Schritte hochlaufen und sich ein Bierchen mit Sandwiches gönnen, während andere vor der Nase durchfliegen. Wir waren übrigens die einzigen Flieger - und Touris weit und breit. Ein anstrengender Tag geht zu Ende......


Donnerstag, 29. Januar

Startplatz Portello, Landung in Porta da Cruz. In Anbetracht der unsicheren Wetterlage dislozierten wir an die Nordostküste. Schirm mitnehmen war freiwillig. Ich lasse meinen nie mehr freiwillig zurück. Die, die Tüte dabei hatten, machten einen landschaftlich geilen Flug ans Meer runter. Eine Stunde später drückte der Wind durch.

Auf dem Rückweg. Levada-Wanderung. Künstlich angelegter Wasserkanal entlang der Küste, durch Schluchten und dichten Dschungel . Nach 2 Stunden holt uns Hartmut, unser Gastgeber mit dem Auto wieder ab und bringt uns nach Hause.

Espatada, Fleischspiess über dem Tisch aufgehängt, nach Madeira-Art selbstgemacht in unserer Küche. Ein wenig gut gesalzen aber das störte niemand, an Spülmittel fehlte es nicht.


Freitag, 30. Januar

Es bläst alles hoch. Zig Toplandungen vor der Haustür und wieder hoch an die Basis. Ich konnte mich im laminaren Wind am Startplatz mit geilen Manövern austoben.

Ike wechselte die Klippe und versuchte 2 Stunden lang gegen den Wind wieder heim zu fliegen. War wohl nix. Dafür war er zuerst an der Strandbar.


Samstag, 31. Januar

Basis weit unter dem Startplatz in Arco da Calheta. Trotzdem, Ike und Fabio soarten kurzzeitig im Bereich des Startplatzes und konnten wieder reinlanden. Als ich mit dem Schirm von Fred auch eine Testrunde machte, soff ich im Nebel ab, kämpfte eine 3/4 Stunde an der Klippe, zeitweise ohne Sicht und wenig Orientierung, um Höhe. Kein Vario, kein Handy und keinen Rucksack dabei. Schlussendlich konnte ich wieder toplanden. Mir war speiübel.

Anstatt rumzuhängen, eine Sightseeingtour mit dem Bus über die Hochebene. Fantastische Landschaft. Beinahe windstill. Ein Flug vom höchsten Punkt des Westteils der Insel schien möglich, die Sicht bis ans Meer war frei. Ike, Fabio und ich packten (die Schirme) aus. 15 min. später war die Sicht zum Meer mit einer geschlossenen Wolkendecke versperrt. Madeirawetter!


Sonntag, 1. Februar.

Fahrt an die Nordküste, Startplatz Faixal. Uralte Lorbeerbäume, kurze Wanderung, dann ein Bilderbuchstartplatz. Eine riesige Mulde mit kurzem Rasen. Ab und zu schwacher Rückenwind. Es kann nicht besser werden, von Süden drückt bereits die Wolkenwand über die Kante. Der Flug ist gigantisch. Unter, und über uns eine Wolkenbasis. Zwei Stoxx-Schirme (ohne mich) fliegen eine gute Stunde. In einem Schattenhang habe ich mich vergame't und landete als erster.

Die untere Wolkenschicht verdichtete sich nach und nach entlang der Insel, es reichte nicht allen zum starten. Landung auf dem Lavastrandstreifen unproblematisch.

In Madeira musst du starten, wenn's fliegbar ist........

...sonnst kommst du nie in den Genuss von so herrlichen Calamares, wie wir sie unten in Seixal am Strand gegessen haben.

Heimfahrt über das Westkap, Puerto Moniz. Monströse Brecher ohne Strand unterhalb des Leuchtturmes. Hartmut zeigte uns weitere mögliche Klippenstarts, infolge des zügigen Südwindes aber fliegen unmöglich.

An unserer Heimklippe, ein nicht Jedermans-Startplatz Richtung Süd. Trotz abnehmendem Aufwind kamen Fabi, Kiefi und ich weg.

Ein Abendflug direkt unter dem Deckel war der Lohn. Landung um 19 Uhr an der Beach. Kiefi hängte seinen, eben erst erstandenen neuen Schirm (U-turn) bei der Landung dekorativ in eine Palme, sodass dieser von den vielen Leuten (es war Sonntag) längere Zeit bestaunt und fotografiert werden konnte. Somit war sein Schirm im Prinzip eine halbe Stunde länger in der Luft als er selber!?


Montag, 2. Februar.

Ein kräftiger Südwind rüttelte an unserer Finca rum, sodass wir (ich) es für unmöglich hielten, heute zu fliegen. Hut ab vor Hartmut's Inselwetterkenntnissen! Cabo Girao ist eine mehrere hundert Meter hohe, fast senkrechte, rote Klippe, die es in sich hat. Die, die hier geflogen sind, haben zugegebener Massen, einen speziellen kleinen Muskel an ihrem Körper unter Kontrolle halten müssen, um unsauberes zu verhindern. Während des Fotografierens war mir jedenfalls nicht wohl.

Äusserst Pech hatten Fred, Fabi, Ürsu und ich. Als wir nach der Landung unten an der Klippe die bestehende Seilbahn für den Früchtetransport nehmen wollten, war sie ausser Betrieb. Hier sind ein paar, nicht Knigge-taugliche Wörter gefallen, dabei war es doch so idyllisch hier untern. Nach einer knappen Stunde Aufstieg auf einer Treppe, durch eine enge Schlucht hoch mit viel Abfall, hatte uns die Zivilisation wieder.

Als Abschlussschmankerl führte uns Hartmut nochmals auf ca. 1200 M.ü.M. Idealer Wind. Eine halbe Stunde soaren und überhöhen des Startplatzes. Der anschliessende Flug über Funchal hinweg bis in den Hafen hinunter war sehr eindrücklich.

Nullschieber in den Auspuffgasen des Kreuzfahrtschiffes AROSA BLUE. Runtergeifern auf die beiden Swimmingpools auf dem Oberdeck. Mir kam der Gedanke, den Schniddelwutz hervorzuholen und ein bisschen "Pooltreffen" zu spielen, liess es dann aber anstandshalber bleiben.

Resumee: Jeden Tag geflogen. Angenehm warmes Wetter, alles viel grüner als beispielsweise Teneriffa, überall Blumen aber leider auch sehr viel wilder Müll. Das Angebot, Unterkunft in Doppelzimmern mit Frühstück (für andere Mahlzeiten stand eine komplette Küche als Selbstversorger zur Verfügung) und Transport zu den Startplätzen ist ideal für Gruppen bis 8 Personen. Fliegen ist das ganze Jahr möglich, Hochsaison ist Weihnachtszeit. Interessierte siehe Link Eingangs Bericht.
Hervorragende Fischküche. Nebenstehendes Foto zeigt die Spezialität von Madeira, der Espada. Ein Tiefseefisch, der nachts bis auf ca. 500 m hochkommt und dort mit Angeln gefangen wird. Wird er an die Oberfläche gezogen verfärbt er sich (ursprünglich silbern) ganz schwarz.


Fliegertreff: Danke auch an Hartmut und Sandra vom Airbase Madeira Fliegercamp
www.madeira-paragliding.com
Sponsor: Mit freundlichen Genehmigung von Fritz Hodel

www.dpch.ch
Paragliding Reise Bericht Europa Portugal ,Madeira - Eine Insel im Januar,der Praia in Madalena do Mar, ca. 300m lang und über 20m breit, plus die Promenade allerdings weniger als 10m breit, dank Kiesstrand auch nur sehr selten mit Badegästen belegt
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[Madeira]
der Praia in Madalena do Mar, ca. 300m lang und über 20m breit, plus die Promenade allerdings weniger als 10m breit, dank Kiesstrand auch nur sehr selten mit Badegästen belegt
Paragliding Reise Bericht Europa Portugal ,Madeira - Eine Insel im Januar,Sonnenuntergangsflug, Landung unter Palmen am Meer, in der Bar daneben die ersehnten Getränke, was kann man sich noch mehr wünschen...
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[Madeira]
Sonnenuntergangsflug, Landung unter Palmen am Meer, in der Bar daneben die ersehnten Getränke, was kann man sich noch mehr wünschen...
Paragliding Reise Bericht Europa Portugal ,Madeira - Eine Insel im Januar,Sonnenuntergangsflug von Rabacal nach Calheta oder Arco da Calheta, traumhaft schön festgehalten, den Urlaub wird man nie vergessen
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[Madeira]
Sonnenuntergangsflug von Rabacal nach Calheta oder Arco da Calheta, traumhaft schön festgehalten, den Urlaub wird man nie vergessen
Paragliding Reise Bericht Europa Portugal ,Madeira - Eine Insel im Januar,Ob Fleischspiess oder Garnelen, köstlich ist das Essen auf Madeira immer, wenn man weis wer der beste Koch ist;-)
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[Madeira]
Ob Fleischspiess oder Garnelen, köstlich ist das Essen auf Madeira immer, wenn man weis wer der beste Koch ist;-)
Paragliding Reise Bericht Europa Portugal ,Madeira - Eine Insel im Januar,der Praia in Funchal, über 200m lang, zwischen 20-70m breit, touch&go auf dem Ballon erlaubt ;-)
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[Madeira]
der Praia in Funchal, über 200m lang, zwischen 20-70m breit, touch&go auf dem Ballon erlaubt ;-)

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