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Sizilien - Fliegen in Sizilien , so lange Du willst

Insel der Gastfreundschaft. Sizilien hat eine ganze Reihe wunderbarer Fluggebiete in phantastischen Landschaften aufzuweisen.

Dauer: so lange Du willst
 
Sizilien hat eine ganze Reihe wunderbarer Fluggebiete in phantastischen Landschaften aufzuweisen. Geflogen wird hier schon seit den Anfangszeiten mit den Deltas. Dennoch hat es nur gerade 2-300 aktive Piloten. Entsprechend sind die Plätze kaum überlaufen. Am bekanntesten ist wohl Taormina mit dem Etna im Hintergrund. Das ergiebigste Fluggebiet erstreckt sich hingegen westlich von Palermo.

Soaring möglichst über dem Meer, die Bremsen losgelassen, die Hände locker im Schoss, oder im Übermut wie Flügel ausgebreitet, Steuern nur mit Gewichtsverlagerung - das liegt hier immer wieder drin. Gerade für Anfänger und mittelmässige Piloten ist es natürlich besonders schön, mal so richtig stundenlang zu fliegen. Doch auch Streckenflüge sind möglich, wenngleich nicht allzu grosse, da sich wegen der Nähe zum Meer im allgemeinen keine sehr hohe Basis bildet.

Sizilien ist eine Insel. Hier wird mit starkem Wind geflogen, der jedoch laminarer ist als in den Alpen. Wer seinen Schirm noch nicht rückwärts aufziehen kann, übt es am besten schon zu Hause. Gianfranco zieht auch bei einem 40er auf, ausser er muss, wie auf dem Bild, gerade noch telefonieren.

Die beste Flugsaison ist von Mai bis November, wo fast jeden Tag geflogen wird. In dieser Zeit dominiert die Meeresbrise: geflogen wird vormittags und vor allem am Nachmittag, wenn die Windstärke auf ein fliegbares Mass nachgelassen hat, bis zur Dämmerung. Auch im Winter wird häufig geflogen. Allerdings ist das Wetter wechselhaft, oft stark windig und zwischendurch regnerisch. Es ist dann manchmal schwierig, den richtigen Startplatz zu wählen. Es kann auch vorkommen, dass man eine ganze Woche nicht fliegt.

Die sizilianischen Piloten fliegen mehrheitlich vorsichtig und überlegt. Sie beachten die Vortrittsregeln und fliegen selten riskant. Die meisten haben ein sehr gutes Feeling für den Schirm. Dies vermutlich deshalb, weil sie vor dem ersten Höhenflug monatelang Aufziehübungen gemacht haben, und weil sie nachher recht viele Stunden geflogen sind.

Das eindrücklichste Erlebnis in Sizilien war für mich die fast unglaubliche Gastfreundschaft der Einheimischen, welche ich besonders von Seiten der Piloten erfahren durfte. Man ist sofort willkommen, wird zu den Startplätzen mitgenommen. In der Bar, sei es zum Caffe vor dem Fliegen oder zum Birra nach dem Fliegen, kommt man nur mit grösster Mühe zum Zahlen. Rasch gehört man dazu: man küsst sich (meist Männer) zur Begrüssung und zum Abschied auf die linke und die rechte (unrasierte) Wange. Für uns anfangs gewöhnungsbedürftig, hier völlig normal.

"Hai bisogno di qualque cosa?" - "Benötigst Du irgendetwas?" wird man oft gefragt, und es ist ehrlich gemeint. Als ich mein Auto in Alcamo in der Reparaturwerkstätte hatte und in der Stadt nach einem Internet-Point suchte, traf ich Adriano. Er fragte mich, was ich denn tue und brachte mich gleich ins Büro zu einem Bekannten, wo ich das Internet benützen konnte, natürlich gratis.

In Sizilien wird Dir niemand den Weg zum Startplatz beschreiben. Die Sizilianer fahren Dich gleich hin oder fahren Dir voraus! Autofahren ist hier das Normalste der Welt. Entsprechend hat es dann am Startplatz fast mehr Autos als Piloten. Starten könnte man noch an vielen anderen Orten als den beschriebenen und bekannten. Das wichtigste Kriterium ist aber, dass man hinfahren kann. So habe ich denn auch mehrere Piloten getroffen, die gar keinen Packsack haben. Wozu denn auch? Der Gleitschirm wird einfach ins Auto hineingestopft und fertig. Ich hab's zwischenzeitlich auch probiert. Ist gar nicht schlecht und schont erst noch den Gleitschirm!
Massimo hat einen PS-starken Offroader, eine bildhübsche Freundin und liebt gutes Essen in Gesellschaft. "Wie ist das mit der Mafia?" habe ich mich manchmal getraut zu fragen, wenn wir uns gut gekannt haben. Irgendwie wurde ich nicht ganz klar aus der Sache, aber es scheint mir, dass das Thema die Leute nur wenig beschäftigt. Und so habe ich auch keinen richtigen Mafioso kennengelernt, dafür aber moderne Europäer, gesellige, offene und begeisterte Gleitschirmflieger.

Ein gutes Nachtessen für 15 Euro liegt absolut drin, wenn man aufs Land in einen Agritourismo fährt. Antipasto, Primo, Secondo, mit Wein, Kaffee und Grappa! Es wird spät gegessen, ab halb acht, wenn nötig bis Mitternacht.




Fliegertreff: Und noch etwas Wichtiges: Der unbestrittene Held in der sizilianischen Flugszene heisst Angelo d'Arrigo. Mit seinem Starrflügler begleitet er Zugvögel von Sibirien nach dem Iran oder überfliegt das Mittelmeer von Tunesien nach Italien. Demnächst hat er vor, zusammen mit seinen tibetischen Adlern über den Himalaja zu fliegen. Du findest seine spannende Homepage unter www.angelodarrigo.com.
Sponsor: Silvana und Dominik - Seit Jahren unterwex. In Spanien, Portugal und Italien reisen die beiden herum, haben sich gelöst von sicherer Arbeitsstelle, netter Wohnung und den Sicherheiten des Lebens. Und was haben beide gefunden? Das Leben!
www.unterwex.ch

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